Die mittelalterliche Stadtbefestigung

Beschreibung

Strzelce wurde gleich nach seiner Gründung im Mittelalter, zwischen 1272 und 1290 mit der Schutzmauer umsäumt. Dazu gehörten das Mühlen-Tor, das zuweilen auch als Drezdenko- bzw. Östliches Tor bezeichnet wird, das Gorzów-Tor (Brzozowska) und das System der Schalenbasteien. Die Stadtmauer war außerdem mit einem Doppelwall und einem Schutzgraben umsäumt, der mit dem Wasser aus den Seen Górne und Dolne gespeist wurde. Die Mauer bestand aus Feldstein, der mit Kalkmörtel verbunden wurde. Sie hatte die Höhe zwischen 8 und 9 m und war bis 160 cm breit. Ursprünglich war sie 1700 m lang und bestand aus dem Mühlen- und Gorzów-Tor und aus 38 Schalenbasteien. In der Neuzeit wurde eine der Schalenbasteien als Pulverlager eingerichtet – es ist die sog. Pulverbastei, an der sich eine Pforte befindet, die Brandschutzzwecken diente. 1730 wurde mit den Plänen der Befestigung begonnen – am Gorzów-Tor entstand ein Übungsplatz. 1736 wurden an der Stelle der Wälle und des Burggrabens Gärten angelegt. Mit der Zeit wurde ein Teil der Schalenbasteien für Wohnzwecke angepasst. Im Zusammenhang mit dem zunehmenden Verkehr und dem sich verschlechternden technischen Zustand wurde das Gorzów-Tor 1866 abgetragen. Heute existiert noch ein 1640 m langer Mauerring mit unterschiedlicher Höhe – zwischen 3 und 8 Metern – mit dem das Mühlen-Tor, der Hexenbastei und 36 halboffenen Schalenbasteien. Nach dem 2. Weltkrieg wurde die Mauer in mehreren Etappen renoviert. Strzelce verdankt dank seiner mittelalterlichen Befestigung den Namen des Lebuser Carcasonne.