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Route "Vergessene Provinz"

 

Die Askanier kamen hierher, um die keilförmig zwischen Großpolen und Pommern eingedrängten Gebiete zu kolonisieren. Am Anfang nannten sie sie ‚Terra Trans Oderana’, aber bereits nach zwei Jahrhunderten wurde von der Neumark gesprochen. Wer waren sie? Was haben sie hinterlassen? Städte, Dörfer, Kirchen und Festungen und vor allem die Geschichte eines Landes, das von den Landkarten verschwand. Wir wollen an dieses Land erinnern….

Punkte auf der Route

Bogdaniec - Stanowice - Racław - Mironice - Kłodawa - Wojcieszyce - Gralewo - Santok - Mühlen

Die Route führt über Seitenstraßen der ehemaligen Neumark durch die in natürlicher Hinsicht reizvollen Gebiete der Gemeinde Bogdaniec, durch die in der Gemeinde Lubiszyn gelegenen Orte Lubno und Marwice, ins Dorf im Zuflussgebiet des Kłodawka im Vorland von Gorzów Wielkopolski, um sich erneut mit der Warthe an der Noteć-Mündung in Santok zu begegnen.

Wir starten in der Ortschaft Bogdaniec +52°41'20.24" +15°2'34.09", dem Dorf an der Bahnstrecke Gorzów-Kostrzyn Wlkp. Die Wahl ist nicht zufällig – die Bahnverbindungen lassen auch Radfahrer mit an den Routen teilnehmen. Autoreisende gelangen über die Straße 132 von Gorzów Wielkopolski oder Kostrzyn/Oder hierher.

Wir starten am Bahnhof, dort biegen wir links ab Richtung Kostrzyn, am Kreisverkehr fahren wir rechts, Richtung Stanowice und verlassen Bogdaniec. Am Ende der Straße Leśna befindet sich das Museum für Ländliche Kultur und Technik +52°41'50.49" +15°3'15.33" (66-450 Bogdaniec, ul. Leśna 22, Tel.: 95 751 00 07).

Das Museum besteht aus einem Mühlengehöft mit drei historischen Objekten. Am ältesten ist die Fachwerkmühle von 1826. Sie ist überhaupt die älteste der drei Mühlen, die am Bach Bogdanka liegen. Zuerst wurde sie mit Wasserkraft betrieben, aber bereits 1936 wurde die Turbine mit einem Elektromotor ersetzt. Heute kann man die Wohnung des Müllers, authentische Mühlenausstattung, Landwirtschaftsgeräte, ländliche Werkstätten, ländliche Transportfahrzeuge und die Mühlenausstellung von Waldemar Wasiluk besichtigen. Zu sehen sind auch eine Schmiede, Landwirtschaftsgeräte, Wagen, Kutschen, Schlitten und andere Gegenstände, die zur Bodenbearbeitung dienen.

Es ist erst der Anfang – unser langer Weg beginnt mit einem Anstieg, er verlässt das Warthe-Tal parallel zum Bach Bogdanka, der sich gleich zu ihr gesellen wird. Hinter dem Wald wartet das Dorf Stanowice +52°43'17.81" +15°2'50.4". mit der gotischen Kirche, die Maria, der Königin von Polen geweiht ist und dem Jugendstilpalast mit zwei neobarocken Flügeln. Die im Zentrum des Dorfes gelegene Kirche finden wir sofort, um den Palast zu besichtigen, fahren wir links Richtung Stanowiczki und halten auf der rechten Straßenseite Ausschau nach den Wirtschaftsgebäuden und dem Palast.

  • Kościół pw. Matki Boskiej Królowej Polski
  • Secesyjny pałac

Die Vertreter der für die Neumark verdienten Familie von der Marwitz ließen um die Wende des 17. zum 18. Jahrhundert in Stanowice ein Gutshaus errichten. Das Gebäude ließ in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts der Kriegsrat Wilhelm Gottfried Baver gründlich umbauen. 1812 wurde es vom Domänenrat Karl Ferdinand von Empich erworben, der es später testamentarisch an den Gutsverwalter, Martin Gottlieb Treichel übergab. Seine heutige Prägung erhielt das Bauwerk - das eklektische Merkmale mit Neorenaissance-Formen aufweist - 1870-1871 beim Um- und Ausbau, den der damalige Grundbesitzer, Carl Treichel veranlasste. Entstanden sind damals zwei neue Flügel und die Dominante in Form eines Turmes. Der nächste Besitzer des Guts wurde 1898 Georg Treichel, der 1912 den Adelstitel bekam. Die Landgüter gehörten dieser Familie bis 1945. Der Palast hat den Krieg unversehrt überstanden, nach 1945 ist seine Innenausstattung zerstört worden.

Vom Palast kehren wir zur Kreuzung im Zentrum des Dorfes zurück, wo wir gerade aus fahren. Die Gemeindestraße führt uns nach Racław 52°43'47.11" +15°5'22.27". Es ist ein mittelalterlicher Ort, der zum ersten Mal im Jahre 1300 urkundlich erwähnt wurde, als der askanische Markgraf Albrecht III. das Dorf den Zisterziensern schenkte.

Im Mittelalter und in der Neuzeit gehörte der Ort weiteren Ritter- und Adelsfamilien, darunter auch der Familie von der Marwitz. Später gingen sie an den Staat über und wurden von Mironice verwaltet. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts gingen die Landgüter von Racław wieder in Privatbesitz über. Das Gutshaus in Racław ließ der Besitzer der Ländereien erbauen. Das neoklassizistische Gebäude entstand 1901, wovon das Datum im Tympanon in der Südfassade zeugt.

Sehenswert ist in Racław die aus Granitwürfeln gebaute Kirche, die der Gottesmutter mit dem Skapulier geweiht ist.

Wir verlassen Racław und fahren Richtung Baczyna, wo wir hinter den Bahngleisen rechts abbiegen. An der Kreuzung fahren wir nach links, nach Marwice, wo wir die spätromanische, aus Granitblöcken gebaute Kirche aus dem 13. Jh. besichtigen können.

Wir verlassen das Dorf Richtung Santoko. Wir fahren zur Kreuzung und dann unter der Unterführung unter der Schnellstraße. Der Waldweg führt uns nach Santoko, wo wir links, nach Mironice, dem alten Dorf der Zisterzienser aus Kłobuck, abbiegen. Die hiesige Abtei hieß "Locus coeli" – Himmlischer Ort. Im Nordosten des Dorfes steht an der rechten Seite der Straße das klassizistische Gutshaus von 1830, das die Familie von Bayer bauen ließ. Das Gutshaus kann man leider nur von Außen besichtigen.

Nachdem wir den Sitz der Familie von Bayer besichtigt haben, fahren wir Richtung Nordostes. Hinter der Brücke auf dem Kłodawka biegen wir rechts ab, ins Dorf Kłodawa (ehemalige Siedlung in Pollmern). Im 13. Jahrhundert wurde das Dorf dem Kastellanen von Santok unterstellt und später ging es in die Hände der Brandenburgischen Markgrafen über. Das erste Dokument, in dem von Kłodawa gesprochen wird, stammt aus der Lebzeit des Markgrafen Albrecht III. (1300). Das am See und am Fluss gelegene Dorf ist ein Naherholungsort für viele Einwohner von Gorzów. Rechts von der Kreuzung der Straßen Mironicka (über die wir gefahren sind) und Gorzowska steht ein Gutshaus von ca. 1830, heute Sitz des Oberförsterei,

  • Dwór z ok.1830r.
  • Szachulcowa stodoła

weiter – ein Imbiss und dahinter eine Touristeninformationsstelle. Unsere Route führt jedoch nach links, in die Straße Gorzowska, bis zur Kreuzung mit der Wojcieszycka. Wir biegen hier ab, gleich sind wir nämlich am Strand in Kłodawa, wo man baden kann. Wenn man weiter auf dem gelb markierten Radweg fährt, kommt man ins nächste Dorf - Wojcieszyce. Einen Kilometer vor dem Dorf geht die gelbe Routenmarkierung nach links, wir bleiben auf dem Asphaltweg und fahren nach Wojcieszyce +52°47'36.84' +15°16'14.44", wo gleich an der Dorfeinfahrt der See Wojcieszyckie zu sehen ist. Im Zentrum des Dorfes steht auf der linken Straßenseite eine spätromanische Kirche aus Granitblöcken (13. Jh.)

An der Kreuzung im Zentrum der Ortschaft, fahren wir Richtung Różanki, wir durchqueren die Landesstraße 22 und fahren nach Janczewo, wo wir an der Kreuzung links abbiegen. Vor Santok, dem Ziel unseres Ausflugs liegt nur noch Gralewo, wo auf der rechten Seite der etwa 200 Jahre alte Schlosspark und die 1708-1709 vom Meister Adam Kinicz aus Barlinek erbaute Fachwerkkirche liegen. Bemerkenswert ist der Renaissance-Altar mit der Darstellung der 12 Apostel (1590) in Form eines Triptychons.

Gralewo +52°44'59.65" +15°23'6.59". – ehemaliges Ritterdorf aus dem 14. Jahrhundert. 1337 wurde es als Sitz einiger Ritterfamilien erwähnt. Im 17. Jahrhundert gehörte es den Familien von Schönning und von Brand.

Der letzte Abschnitt der Route führt durch einen öden, flachen Feldweg. Kurz vor Santok führt die Straße durch eine Schlucht. Gleich nach der Eisenbahnbrücke biegen wir rechts ab und halten auf dem nächsten Parkplatz. Über die Noteć-Brücke fahren wir ins Dorf Santok +52°44'19.13" +15°24'32.56".

Die Besichtigung beginnen wir am Parkplatz, an der Brücke und an der Informationsstelle, werfen einen Blick auf die Tafel mit dem Dorfplan und laufen nach links, auf die Hauptstraße, Richtung Westen. Auf der linken Seite stehen die Häuser mit den Höfen zur Warthe hin –
davor nur die Aue und die Promenade. Auf der rechten Seite schmiegen sich die Haushöfe an die Hügel.

Nach etwa 1 km kommen wir zum Gemeindeamt an der Warthe. Die Hügel bedrängen direkt das Ufer, die Häuser schmiegen sich eng aneinander an, auch der Bahndamm nähert sich dem Fluss.

Von der einstigen, 1724 gebauten Kirche ist nur der 1769 angebaute, zweistöckige Glockenturm übrig +52°44'5.83" +15°23'56,4".

Die Kirche selbst musste abgetragen werden, damit die Bahnstrecke Gorzów-Krzyż gebaut werden konnte. Der Glockenturm ist 10 m hoch, auf dem Fähnchen an der Spitze kann man das Baudatum nachlesen. Die aus der ehemaligen Kirche stammenden, gotischen Figuren der Heiligen Magdalena und Barbara befinden sich heute in der Berliner Marienkirche. Hinter dem Glockenturm liegt ein kleiner Platz – viele Wegweiser raten uns, wohin man gehen könnte. Wir biegen rechts ab und laufen unter einer monumentalen Eisenbahnbrücke. Die in die Schlucht ‚eingeschnittene’ endet einige hundert Meter hinter der Kirche.

Die Josefskirche in Santok, die als "Eisenbahnerkirche“ bezeichnet wird, entstand, als die Bahnstrecke 1857 gebaut wurde. Entworfen wurde sie von dem Architekten Eduard Römer (er entwarf das Bahnhofsgebäude in Kostrzyń). Sie hat den Grundriss eines lateinischen Kreuzes. Jeder Kreuzarm schließt mit einer Treppenattika und mit einem zackigen Gesims ab. Die Fenster bestehen aus drei Teilen.

Die Kirche war so sehr an den Hügel gelehnt, dass man ihn beseitigen musste, die entstandene Böschung wurde mit einer Betonmauer befestigt.

Hinter der Kirche liegt ein kleiner Friedhof. Gegenüber davon liegt die von den Wegweisern empfohlene Straße. Gleich hinter den ersten Häusern wird die Straße zu einer engen Schlucht, wo zwischen den grünen Schluchtwänden ein NOCH KLEINERER Friedhof liegt.

Wir gehen daran links vorbei und klettern auf die Anhöhe und da sind wir schon an dem Aussichtsturm +52°44'19.13" +15°24'32.56".

Der Aussichtsturm wurde 1935 von den Deutschen erbaut, es kann als Zeichen und Denkmal der Deutschen auf diesem gebiet betrachtet werden. Autor des Projekts war der Kreisarchitekt Heckel. Der 15 m hohe Bau ist ein Quadrat (6,5 x 6,5 m). Er sollte an eine Ordensritterburg erinnern, die es tatsächlich einst hier gab (20 Jahre) Die deutsche Nazipropaganda hat die Ergebnisse der archäologischen Untersuchungen spezifisch interpretiert: die bei den Ausgrabungen gefundenen Skelette von vier Kriegern sollten beweisen, dass die Umgebung von Santok urgermanisch sei. Die Gerippe sind in einer Glasvitrine im Turmkeller ausgestellt worden, dass jeder Besucher sie bewundern konnte. Heute wird es nicht mehr möglich sein, festzustellen, ob es die sterblichen Überreste der Askanier (wie es die Deutschen wollten) oder – laut Richtlinie der Machthaber in Volkspolen – die Krieger von Chrobry waren. Die Skelette sind nämlich verschollen…

Vom Turm gehen wir zurück zur Kreuzung und laufen etwas nach rechts, einige Meter Richtung Warthe, an deren Ufer sich eine Fähre und das Stadtmuseum von Santok befinden.

 

Museum der Stadt Santok ul. Wodna 4, 66-431 Santok Tel.: 95 731 61 08
Dienstag/Mittwoch/ Donnerstag - 9:00 - 16:00, Samstag/Sonntag - 12:00 - 17:00 Uhr.

Im Museum kann man die Multimedia-Präsentation über die hiesigen Ausgrabungsarbeiten und archäologische Funde sehen. Besonders ansprechend ist ein Teil der authentischen Konstruktion des Burgwalls, der aus Eichenholz in sog. Hakentechnik angefertigt wurde. Die Kinder erfreuen sich immer wieder an dem Modell des Burgwalls. Nach dem Museumsbesuch laufen wir zur Fähre, wir fahren zum anderen Ufer, wo sich Reste einer frühslawischen Rundwalls mit einem Durchmesser von fast 200 Metern befinden.

Nach der Rückkehr gehen wir zurück zum Auto – die Straße kennen wir bereits. Zusätzlichen reiz verleihen ihr einzelne alte Häuser, die sicher nicht mehr lange hier stehen werden. Direkt am Gemeindeamt laufen wir zur Warthe-Promenade, um uns die Mündung des Narew in die Warthe anzusehen.

Wir laufen dann an der Anlegestelle vorbei und danach nach links, zum Parkplatz.

In der Umgebung von Santok ist auch die Mühlenruine in Czechowo interessant 52°43'49,93" 15°20'15.18",

wir erreichen sie wenn wir nach links, in die Straße Gorzowska fahren. Nach 5 km an den ersten, vereinzelten Häusern von Czechowo biegen wir rechts ab, fahren unter der Eisenbahnbrücke, dann am Bauernhof Nr. 71 und 71a vorbei. Dort biegen wir links ab und fahren zum etwa 160 m entfernten Hügel.

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